Wie Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Neujahrsansprache verlauten ließ, müßten wir uns alle in 2007 nur doppelt anstrengen, und alles würde besser – oder zumindest gleich schlecht bleiben. Nun dürfte man doch wohl erwarten, daß die Politik mit gutem Beispiel voranginge, aber nein, das wäre in Deutschland doch zu viel verlangt.
Das Jahr noch keine zwei Tage alt, und schon kommen zwei unsägliche Beispiele des Versagens der Politiker-Kaste dahergesegelt: das Ausrufen des V-Falles bei Flugzeugenttführungen (wir [url=http://www.eraser.org/modules/news/article.php?storyid=340]berichteten[/url]) und jetzt das vorläufige [url=http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,457377,00.html]Eingeständnis[/url] des Scheiterns der Gesundheitsreform.
Sie brauchen mehr Zeit. Mir ist der Zeitpunkt leider schon aus dem Gedächtnis entschwunden, an dem die Reform des Gesundheitswesens beschlossen wurde. Ich möchte mich am liebsten auch nicht mehr erinnern. Bis jetzt ist *nichts* dabei herausgekommen. Als Zwangsmitlied in der Barmer-Ersatzkasse werde ich wohl aber zwangsläufig durch einen Blick auf den Kontoauszug wieder mit der [url=http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,456713,00.html]bitteren Realität[/url] konfrontiert.
Der freie Autor Michael Winkler [url=http://www.michaelwinkler.de/Pranger/271206.html]schreibt[/url] in seinen Neujahrsgrüßen nicht ganz zu Unrecht vom Wiederauftreten der Krankheiten als göttliche Strafe – weil es sich kein gesetzlich Krankenversicherter mehr leisten kann, ernsthaft zu erkranken.
Das Jahr 2007 dürfte für die Deutschen teuer werden – Alle Kosten [url=http://www.netzeitung.de/wirtschaft/ratgeber/480905.html]rauf[/url], Jobs [url=http://www.netzeitung.de/wirtschaft/wirtschaftspolitik/486228.html]runter[/url]. Man kann sich empören darüber, daß Henrico F. als Langszeitarbeitsloser mehrere Angebote medienwirksam ausgeschlagen hat, die Antwort ist ganz einfach: Arbeit ist für die Dummen!
In dem heutigen System wird der Faule überproportional belohnt und der Fleißige besteuert. Sozial eingestellte Menschen betrachten dieses als Mittel zur gerechten Umverteilung und zur Herstellung der Chancengleichheit; was am Ende herauskommt, ist Ergebnisgleichheit. Dieser Umverteilungsapparat dient als idealer Nährboden für die schmarotzende Kaste der Berufspolitiker, die ihren Gewinn aus den fluktuierenden Geldströmen abzapfen. Indem immer neue, unsinnige „demokratische“ Institutionen geschaffen werden, in denen immer noch ein Pöstchen zu besetzen ist.
Es macht auch keinen Unterschied, ob nun irgendwelche Wachstumsprognosen, Arbeitslosenzahlen-Prognosen oder sonstige Kaffeesatz-Lesereien zu positiven Ergebnissen kommen – solange die Parasiten, die sich in Berlin und Brüssel eingenistet haben, wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht zugänglich sind. Man muß weder Hans-Werner Sinn noch Paul Kirchhof zur Gänze zustimmen, aber die komplette Ablehnung der Wirtschaftswissenschaften ist ebenso verblendet.
Das Zweck der Arbeit hat sich seit Bestehen des Menschen nicht verändert. Der Mensch arbeitet, um durch das Ergebnis der Arbeit seine Bedüftnisse zu befriedigen – das gilt für den steinzeitlichen Jäger, der seinen Hunger stillen will genauso wie für den Klempner, der sich von dem durch Arbeit verdienten Geld ein Haus bauen will. Können die Bedürftnisse auch ohne Arbeit befriedigt werden (sei es durch gegebenen Reichtum oder durch staatliche Fürsorge), so wird eben nicht gearbeitet, oder man arbeitet als Hobby.
Umso schlimmer, daß gerade die heute herrschende Politiker-Kaste ihr Dasein nur noch zum Selbstzwecke führt – „Dem Deutschen Volke“, das kann man vergessen bei dieser Regierungs-Kamarilla, die zwar noch schlaue Styling-Ratschläge erteilen kann, aber sonst nur noch „Vom Deutschen Volke“ praktiziert.
Die Bäume wachsen aber dennoch nicht in den Himmel, und es mehren sich schon [url=http://spatzseite.de/20061231.htm]Stimmen[/url], die ein Ende dieser Halbmarktwirtschaft proklamieren, denn auch sie funktioniert nach wissenschaftlich gewonnen Erkenntnissen, bis zum Beweis des Gegentums. Hoffen wir nur, daß es nicht wieder zum Ausschlag des Pendels in irgendeine der beiden extremen Lager kommt, aber wahrscheinlich wird es früher oder später [url=http://de.wikipedia.org/wiki/Generalstreik]hierzu[/url] kommen.