Der zweite Teil unseres Reiseberichts heute mit Memphis und einer kleinen Odyssee.
Tag 3
Doch zunächst einal bleiben wir in Nashville, wer mag kann hier die Country Hall of Fame besuchen. Man erfährt dort allerhand Wissenwertes und kann sich mit Merchandisingartikeln eindecken. Da ich nicht so der große Country Fan bin, bei Johnny Cash und Truckstop endet mein Horizont, haben wir einen kleinen Spaziergang durch die Stadt unternommen. Wenn es nicht gerade geschlossen ist, kann man auch ein altes Fort besichtigen, heuer war es leider geschlossen.
Nach längerer Busfahrt und kurzem Essensstopp in der Heimatstadt von Elvis angekommen macht man dort eine Busrundfahrt um schließlich Graceland zu besuchen. Für Elvis Fans der Heilige Grahl, ich persönlich fand den Einrichtungsstil, insbesondere des Jungle Rooms etwas kitschig. Es gibt viele viele Informationen, ein Automuseum, seine Immense Plattensammlung und die Flugzeuge zu besichtigen. Natürlich kann man sich mit Fanartikeln Made in China eindecken.
Auch hier gilt, im Hotel angekommen, kurz frisch machen und sofort in die Beale Street zu den Livebands. Da Elvis für eine Vielfalt von Musikrichtungen Songs geschrieben und gesungen hat, ist hier von Hilly Billy über Country auch der Blues zu finden, also für jeden etwas. Hier mal ein kleiner Ausschnitt eines erneut sensationellen Abends:
Tag 4
Nach einer langen Nacht gilt es heute einen langen Transfertag zu überstehen, denn es geht nach Vicksburg. Von der Reiseleitung erfährt man einiges über den Bürgerkrieg, was davon der Geschichte endspringt und was Phantasie ist mag ich nicht zu beurteilen. Ich hoffe jedoch das hier mehr Wissen über die USA vermittelt wird als über die angeblichen 500 Bewohner pro Quadratkilometer die wir in Deutschland haben. Für eine kleine Erheiterung sorgte der Spruch „In Vicksburg ist tote Hose“.
Tag 5
Hoffentlich gut ausgeschlafen geht es heute über Natchez nach New Orleans. Eigentlich sollte das recht fix gehen, es sind ja nur 277km, der Tag wurde aber länger als gedacht.
Natchez ist eine Ante Bellum Stadt. Will heißen, sie hat den Bürgerkrieg ohne größere Schäden überstanden und wurde nicht, wie viele andere Städte, niedergebrannt. Bei einem kleinen Rundgang gibt es viele dieser Häuser zu bewundern z.B. die Stanton Hall:
Nun begann allerdings eine kleine Odyssee, bei der man Zweifel an der ach so kundenfreundlichen amerikanischen Kultur bekommen konnte. 100 Meter hinter der Grenze von Mississippi nach Louisiana, oder war es umgekehrt ich weiß es nicht mehr, hatte der Bus eine Panne. Nun werden sie sagen, das kann ja mal passieren und das dürfte ja kein Problem sein, allerdings wissen sie ja auch nicht was wir hier für eine Reiseleitung und was für einen Busfahrer wir hatten. Es piepste und wir hielten in einer Notbucht an, der Fehrer stieg aus und schaute nach. Er kam zurück und wir erfuhren das wohl ein Keilriemen gerisssen sei und deshalb der Motor ausgestellt werden müsse. Das Ersatzteil war vorhanden, allerdings fehlte das notwendige Werkzeug. Die Reiseleiterin und der Busfahrer telefonierten herum und beschlossen zu warten bis der zweite Bus eintraf, sie wissen schon, der mit den 15 Insassen. Der zweite Bus wurde beauftrag an die Tankstelle ca. 500m weiter zu fahren und dort um Hilfe zu bitten. Die Tankstelle hatte auch nicht das notwendige Werkzeug und der Busfahrer des zweiten Busses fuhr weiter denn man hatte ihm ja versprochen sich um das Problem zu kümmern. Es passierte jedoch nichts. Die Polizei wurde angerufen, jedoch erreichte man die des vorigen Bundesstaates und nicht die auf dessem Land man sich befand. Amtshilfe ist wohl ein Fremdwort und so machte sich die Reiseleiterin zu Fuß auf den Weg zur Tankstelle.
Eineinhalb Stunden bei schwülen 30 Grad außen und gefühlten 45 Grad Innentemperatur waren mittlerweile vergangen, als Sie zurückkehrte. Informationen? Fehlanzeige. Da im Bus nur eine Nottoilette vorhanden war und die Getränke zur Neige gingen, beschlossen meine Frau und ich zur Tankstelle zu gehen, was angeblich verboten sein soll, aber es war nunmal ein Notfall. Die Tankstelle wäre ein super Anlaufpunkt gewesen, der zweite Bus hätte uns hierhin evakuieren sollen, denn es gab einen kleinen Diner, Toiletten und einen Tankstellenshop.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kam nun der Bus um uns abzuholen. Warum uns die anderen Businsassen ausgebuht haben ist mir unverständlich. Der Bus konnte nur durch einen reinen Zufall repariert werden, denn weder die Polizei, noch ein Reparaturservice lies sich blicken. Ein Mann, der die benötigten Werkzeuge hatte, kam zufällig mit dem Auto vorbeigefahren und konnte helfen.
Keine Informationen, keine Ideen und mehr um den Bus besorgt als um das wohlergehen der Gäste, die wohl schlechteste Reiseleitung die ich je erlebt habe.
An der Alligatorfarm angekommen stiegen alle aus, der größte Teil der Gruppe machte eine Bootstour, der Rest der Gruppe wurde ohne jede Information einfach am Bus stehengelassen. Tolle Leistung, Hut ab!
Wir gingen in den nahe gelegenen Ort, wo es eine Kneipe die frittiertem Alligator im Angebot gab.
Im nächsten Teil dann von New Orleans nach Savannah und Charleston.