Nach der Odyssee aus Teil zwei sind wir einigermaßen entnervt in New Orleans angekommen. Um auf andere Gedanken zu kommen, stürzten wir uns sofort nach einer Dusche ins Nachtleben der Bourbon Street im French Quarter.
Knappe hundert Meter vom Hotel beginnt der Zirkus, der 365 Tage im Jahr anhält. Steigerungen gibt es zu diversen Events, wie Halloween, dem ein oder anderen Jazz Festival und natürlich zu Mardi Gras, dem Karneval. Die Bourbon Street ist gesäumt von Kneipen, Restaurants, Freudenhäusern und Clubs mit Live Musik. Abends ist die Straße für den PKW-Verkehr gesperrt, aus gutem Grund denn hier fliest Alkohol in Strömen, und hier ist einer der wenigen Orte der USA wo man auch mit einer Bierflasche in der Hand herumlaufen darf. Eine Empfehlung auszusprechen ist schwierig, ganz sicher sollte man sich aber Fritzel’s European Jazz Club anschauen, hier gibt’s jeden Abend Dixieland Jazz vom Feinsten.
Nach einer Stadtführung kann man an einem Jazzbrunch im The Court of the two Sisters teilnehmen. Es gibt ein großes Buffet und eine Band spielt live Dixieland Jazz. Leider ist die Lärmkulisse so laut, daß die Musik darin untergeht.
Anschließend kann man an einer Mississippi Dampferfahrt teilnehmen. Wir hatten etwas Pech, als wir auf dem Schiff waren und es losging, ging auch ein ergiebiger Regenschauer los. Die Zeit konnte man dann im Restaurant überbrücken, auch dort gab es wieder eine tolle Dixieland Band.
Tag 7
Nach einer kurzen Stadtrundfahrt geht es auf den Highway Richtung Tallahassee. New Orleans hat sich von den Folgen des Wirbelsturms Kathrine gut erholt. Nur noch wenige verlassene Ruinen sind an den Außenbezirken zu finden und viele Maßnahmen sind ergriffen worden, welche die Stadt vor einer zweiten Katastrophe schützen sollen.
Unterwegs wurde in Pensacola halt gemacht, um den angeblich schönsten Strand der Welt zu besichtigen und das Mittagessen zu sich zu nehmen. Nicht nur, daß die Zeit knapp bemessen war, so das einige ihr Essen so spät bekamen, dass sie es fast nicht mehr zu ende Essen konnten. Nein, der Busfahrer bekam eine saftige Strafe aufgebrummt, weil er in einer Feuerwehrzufahrt hielt und anschließend den Bus auf dem PKW Parkplatz abstellte. Alles Dinge, die man als Reiseleiter vorab hätte regeln können.
In Tallahassee gibt’s nicht viel zu sehen. Die Stadt wurde gegründet, weil man sich nicht zwischen den ehemaligen Hauptstädten Floridas Saint Augustine und Pensacola einigen konnte. Hier fand dann der in Atlanta ausgefallene Besuch des Capitols statt, im Schweinsgalopp nach oben, dann in den vierten Stock und wieder raus. Da sich die Reiseleiterin nicht die Mühe machte, die Gruppe zusammenzuhalten, war dieser Besuch wenig lehrreich, man konnte froh sein wenn man überhaupt mitbekam wo es wie weiterging. Setzen Sechs!
Tag 8
Verlassen wir die Langeweile und besuchen wir Savannah, eine Perle der Südstaaten. Viele Hollywoodfilme wurden hier gedreht, denn auch diese Stadt hat den Bürgerkrieg weitestgehend überlebt. Die Riverfront mit vielen Bars und Geschäften lädt zum Bummeln ein, am Abend gab’s ein nettes Ständchen von Walter Harris. Der Mann hat eine klasse Blues Stimme, kaufen Sie ich von ihm eine CD, es lohnt sich.
Tag 9
Auf nach Charleston, die 1670 gegründete Stadt hat noch viele alte Häuser, die gut erhalten sind. Leider hat man die Gehwege in einem ähnlichen Zustand belassen, Augen auf, wenn es durch die netten Gassen geht. Gegen Aufpreis kann man die Boone Hall Plantage besuchen, eine der letzten erhaltenen ehemaligen Sklavenplantagen. Hier wurden Teile der Außen- und Innenaufnahmen der Fernsehserie „Fackeln im Sturm“ gedreht.
Bei all der Bewunderung des Prunks des Herrenhauses, sollte man stets im Hinterkopf behalten, daß dieser Reichtum mit Blut und Schweiß von Sklaven erkauft wurde. Entsprechend bedrückend ist es, wenn man die Sklavenhäuser besichtigt.
Tag 10
Nach langer Busfahrt kann man in Atlanta noch ein wenig shoppen und den Abend genießen. Die Reiseleiterin verteile Umschläge für das Trinkgeld für sich selbst und den Busfahrer. Üblich sind wohl 4$/Tag und Reisenden für die Reiseleitung und 3$/Tag und Reisenden für den Busfahrer. Da die Reiseleiterin eine mittele Katastrophe und der Busfahrer ein stoffliger muffiger Typ waren, haben sie entsprechen von uns nichts bekommen.
Tag 11
Es geht zum Flughafen zurück. eigentlich keiner Erwähnung wert, wenn da nicht die nächste Fehlleistung gewesen wäre. Um 14:30 Uhr öffnen die Schalter, verkündete die Reiseleiterin, als wir gegen 14:45 eintrafen war nichts zu sehen; tatsächlich wurden die Schalter um 15:30 Uhr geöffnet. Zwei Tage zuvor wurde das neue Terminal eröffnet, welches wirklich gelungen ist.
Zusammenfassend würde ich jedem der die Südstaaten sehen möchte raten, die Reise auf eigene Faust zu organisieren. Buchen Sie einen Flug über Atlanta nach Nashville und nehmen Sie sich einen Mietwagen bis New Orleans. Von dort aus können Sie dann noch Savannah, und Charleston besuchen, oder alternativ die Ostküste Richtung Sünden erkunden und Orlando und Miami anschauen. Bei einer geführten Reise sollten Sie den Anbieter ART (American Ring Travel) meiden.