Archiv des Jahres: 2020


Bonuskarten mit Punkteentwertung

Galeria Kaufhof halbiert die Punkte. Lächerlich ist die Begründung: „Es ist einfacher für den Karteninhaber, weil die anderen Teilnehmer ja auch 1 Punkt für 2 EUR geben.“ Ja einfacher schon, nur so sammelt man eben auch weniger Punkte. Kaufhof muss dafür weniger Geld ans Paybacksystem abdrücken.

Schauen wir uns da einmal ein wenig die Historie an. Miles&More die Vielfliegerkarte Lufthansa. Hat man früher für jede geflogene Meile eine Meile bekommen, gibt es nun nach Art des Tickets eine halbe Meile oder weniger. System: Wer teurer Buchungsklassen bucht, der bekommt auch viele Meilen. Einlösen ist da schon schwieriger. Upgrades durch Meilen lassen sich nur vornehmen, wenn eine entsprechende Buchungsklasse genommen wurde. Da kann dann ein Economyflug + Upgrade so teuer sein, wie direkt günstigste Preisklasse Business zu buchen. Man möchte also wirklich nur echte Vielflieger im System als Teilnehmer haben.

Bei Bahnbonus gab es zunächst doppelte Punkte in der 1. Klasse. Inzwischen lange abgeschafft. Schade, war nett. Wichtigste Änderung ist aber die Änderung bei der Einlösung von Freifahrten gewesen. So gab es bei Einführung die Möglichkeit eine Freifahrt mit Zugbindung auch für Familienmitglieder zu buchen. Heute geht dies nur noch für den Teilnehmer. Wer ein Ticket für jemanden anderes benötigt, der nimmt die Freifahrt (flex), kostet auch nur die doppelte Punktzahl.

Happydigits?
Es war einmal… die Deutsche Telekom und Quelle taten sich für ein Bonuspunktesystem zusammen. Da Karstadt mit zu Quelle gehörte, waren die auch dabei. Bei der Telekom gab es Punkte auch für die Grundgebühr, das wurde dann abgeschafft und die Punkte gab es nur noch für die Kosten der Telefonate im Telekomnetz. Happydigits ist inzwischen Geschichte.

Der Nutzen von Kundenkarten ist für den Verbraucher immer kritisch zu sehen. Wieviel Umsatz muss man machen, um wirklich gute Prämien zu erhalten? Wie gläsern wird man.
Sicher ist nur: Wird das System zu teuer und man ist kurz vor guten Prämien, wird das System einfach etwas umgestellt und die Punkte auf irgendeine Weise entwertet.


info no. 562 // alexa, sitz, platz, furz!

am wochenende durfte ich das erlebnis von alexa, amazons abhörwanze im wohnzimmer, erfahren.

mutter: alexa, leiser
kind: alexa, spiel kinderlieder
kind: alexa, lauter
mutter: alexa, leiser

etwas später:
mutter: das hält man ja nicht mehr aus:
alexa, spiel popmusik
usw.

ich war kurz davor alexa den rumliegenden beats-kopfhörer aufzusetzen und musik aufzudrehen. scheiterte aber daran, dass mein iphone 7 keine kopfhörerklinke mehr hat.

die zunkunft ist grausam.


Lobbyismus in der „Die WELT“

Der Axel Springer Verlag hat sich vor einiger Zeit bei Uber beteiligt. Dem Laden, der mit seinen Angeboten schon in verschiedenen Bundesländern mit dem Gesetz angeeckt ist. Uber vermittelt u.a. taxiähnliche Dienste, die von privaten Fahrern ohne Konzession oder Ortskundeprüfung vorgenommen werden.

Der Arbeitgeberfreundliche Verlag Axel Springer macht nun Lobbyarbeit für Uber bei seinen Lesern. Dazu wird bei gefühlt jedem zweiten Artikel nervige Uber-Werbung (gekennzeichnet mit einem kleinen -w- am Bildrand) in der App gemacht. Damit ist der Leser erst einmal mit dem Namen Uber vertraut und vor allem von den „Vorzügen“ überzeugt. Anschließend sollen dann wohl die Gesetzesänderungen vorangetrieben werden. Uber ist ja schließlich kein Wohlfahrtsverein.

Sogar eine Themenseite hat die Welt schon für Uber eingerichet

Uber auf Welt.de

Ich finde es fragwürdig, warum ein Verlag wie Axel Springer seine Marktmacht so ausnutzt. Werbung in eigener Sache, diese nur mit einem –w- als solche gekennzeichnet? Reicht das?


Becks baut Stellen in Bremen ab

Bereits 2016 kündigte Anheuser Busch Inbev an Stellen abzubauen. Damals ging Bremen noch davon aus, dass Becks nicht betroffen ist. Nun kristallisiert sich heraus, dass Stellen ins günstige Indien verlagert werden. Ob die Fachkenntnis der dortigen Mitarbeiter ausreicht, um Qualität und Quantität zu leisten ist fraglich.

Vor allem wird für deutsche Prozesse mit deutschen Kunden deutsch als Sprache erwartet. Aber als großer Spieler auf auf dem Biermarkt mit oligopoler Ausprägung, kann man sich ja vieles Leisten. Wo sollen denn die Kunden hin? Becks wird trotzdem gekauft werden. Das ist eben so, wie bei all den Callcentern von Apple, Telecash usw., die sind auch nicht in Deutschland.