erezept


Der lange steinige Weg der Digitalisierung

Neulich gab es einen Bericht im Fernsehen, ich weiß nicht mehr auf welchem Sender, über die Beantragung von BaFög. So können Studenten mittlerweile einen Antrag auf das Fördergeld über eine App oder die Webseite stellen. Aber man denke nicht das die Behörde den Antrag auch digital, d.h. am Rechner bearbeitet, diese Anträge werden ausgedruckt und als Papierakte weiterbearbeitet.


Bild von Jana Schneider auf Pixabay

Noch ein Beispiel gefällig? Das eRezept ist seit Beginn des Jahres verpflichtend. Soll heißen, der Arzt gib in seiner Software die Medikamente und deren Dosierung ein und überträgt die Daten an den Gematik Server. Anschließend kann der Patient mit seiner Gesundheitskarte in jeder beliebigen Apotheke die Medikamente abholen, ohne Papierausdruck wie bislang. Feine Sache sollte man denken, auch wer seine Karte vergisst kann sich noch ein Rezept als QR-Code Ausdruck mitnehmen. So weit so digital. Umständlich wird es, wenn der Patient eine App nutzen möchte. Dazu muss er sich nämlich bei seiner Krankenkasse eine Code holen, der per Postident Verfahren beantragt werden muss. Nix Gesundheitskarte mit NFC am Smartphone einlesen und sich über seine Daten authentifizieren. Nein, alles schön analog.

Aber das wars dann auch mit Digitalisierung, dann bei der ganzen Sache sind die Pflegeheime noch außen vor. Will sagen, ein Pflegeheim gibt zwar alle Medikamente zu deren Bewohnern in deren Software ein, diese Daten werden jedoch nicht digital an die Arztpraxis übertragen sondern per FAX! D.h. die oder der Arzthelfer darf sich morgens hinsetzen und die Medikamente erneut vom Bildschirm oder vom Stapel Papier eingeben. Willkommen in Absurdistan.

Zu Risiken und Nebenwirkungen dieses Beitrags, fragen Sie bitte Ihren Psychologen.