Eigentlich sollte man meinen wenn man für über 2000 Euro pro Nase einen Urlaub auf einer viereinhalb Sterne Insel bucht, dass man einen schönen Urlaub vor sich hat. Leider war dem nicht so, Thulagiri, oder von den einheimischen auch Thulhagiri geschrieben, ist keine Empfehlung wert.
Der Zubringer Qartar Airways ist wirklich empfehlenswert. Die selbst ernannte fünf Sterne Fluggesellschaft bietet schon in der Economy Class fast den Komfort der Business Class. Hier können sich Lufthansa und ähnliche eine oder zwei Scheiben abschneiden.
Fehler gab es schon bei der Buchung, so wurden wir nicht darauf hingewiesen das die Reisezeit auf den Fastenmonat Ramadan fällt und das es drei Kategorien von Bungalows gibt. Kategorie eins sind Wasserbungalows, nicht nur das man keinen Strand hat, die Bungalows sind zudem relativ klein und das zwei Meter entfernte Riff führt dazu das man ständig die Wellen schlagen hört. Kategorie zwei sind geräumige Strandbungalows, teilweise auch mit Brandung, Nummer 100 bis 120 leicht versetzt und leise. Die dritte Kategorie liegt hinter einer etwas unansehnlichen Mauer, was aber nicht so negativ ins Gewicht fällt wie der Lärm der durch den danebenliegenden Fußballplatz auftritt. Da die Einheimischen bis Sonnenuntergang, der Aufgrund der Äquatornähe auf ca. 18 Uhr fällt, nicht essen und trinken dürfen, wird anschließend bis in die Nacht Kricket und Fußball gespielt, in den Pausen gerne auch mit lauter Musikuntermalung. Am Wochenende kommt dann noch die Disco vom Hotel dazu, das kann man sich dann so vorstellen wie zwischen zwei Bierzelten auf dem Oktoberfest. Die Insel war ausgebucht, daher gab es keinen Ersatz, zumindest die Musik auf dem Fußballplatz wurde in der zweiten Woche abgestellt.
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Auf der Insel gibt es zwei kleine Gartenteiche mit Seerosen, die ich als Mückenbrutstätte identifizieren konnte. Hinzu kommen die kleinen unangenehmen Stechfliegen die zu jeder Tages und Nachtzeit stechen. Nach drei Tagen hat man nicht nur eine leichte bräune, man sieht auch aus wie jemand mit Windpocken dank der vielen Stiche. Zwar wird einmal die Woche gesprüht, das interessiert die mittlerweile resistenten Tierchen jedoch nicht. Die Idee die Fenster mit Fliegengitter oder de Betten mit Moskitonetzen zu versehen, hatte auch noch niemand. An den Wänden im Bad blühte der Schimmel, der auch nach mehrfachen anmahnen nicht beseitigt wurde. Wir haben dann selbst Hand angelegt, mit einem Handtuch lies sich das Ganze entfernen, unter das Waschbecken haben wir uns allerdings nicht vorgewagt, zu schmutzig.
Das einzig positive ist das Essen, allerdings nur eine Woche lang, dann wiederholt sich die Speisefolge und nach zwei Wochen kann man die Mischung aus Chinesischen und indischem Essen nicht mehr sehen.
Auch das Unterhaltungsprogramm ist für einen einwöchigen Aufenthalt ausgelegt, danach geht es von vorne los mit Krabbenrennen, Zauberer, Filmen und einer wirklich guten Live Band. Man kann unterschiedliche Ausflüge unternehmen, wobei der zur Hauptinsel Male am besten ausgespart wird. Male ist schmutzig und laut wie jede islamische Stadt, der Stadtpark, ein runtergekommener Fußballfeld großer Platz, ist ein schlechter Witz. Einzig die Moschee ist sehenswert, alles andere hat man irgendwie schon mal gesehen, Stichwort Wochen- und Fischmarkt.
Was die Kategorie der Insel angeht, kann man die viereinhalb Sterne gleich mal vergessen. Mehr als zwei Sterne würde ich hier nicht vergeben. Das Personal ist stets unfreundlich, faul, hochnäsig und schlampig. Der Bungalow wird nur mit einem Besen gereinigt, es sein denn man benimmt sich wie der chinesische Nachbar und kotzt nach einer durchzechten Nacht alles voll. Bahrfußinsel ist auch nur ein Wort im Prospekt, mangels ordentlicher Reinigung um die Bungalows herum ist man gezwungen Schlappen zu tragen. Das Publikum auf der Insel ist ebenso unwürdig. Neben vielen Russen, die schon morgens mit Bierdosen anzutreffen sind und die sich die am Tisch benehmen wie Neandertaler, gibt es viele ständig gackernde und am Buffet durcheinander hüpfende Chinesen. Wie die Ruseen haben auch die Chinesen nie gelernt mit Messer und Gabel umzugehen und so wird der Tisch vollgeladen und alles in den Schlund geschaufelt. Japaner, Franzosen Schweizer und noch wenige Deutsche runden das Bild ab. Für gröhlende Engländer sind wohl zu wenige Großbildfernseher mit Fußballberieselung vorhanden.
Die schon angesprochene Mentalität der Einheimischen führt dazu das ich zusammenfassend sagen muss, wenn die Malediven wegen des Klimawandels eines Tages absaufen, weine ich ihnen keine Träne hinterher. Wenn man schon von Touristen abhängig ist, sollte man diesen wenigstens mit etwas mehr Respekt begegnen und morgens ein „Hallo“ wäre doch wohl das mindeste was man auch ohne Bakschisch erwarten kann, aber auch mit kommt es nur gepresst wenn überhaupt heraus.
Fazit: Einmal Malediven reicht, man muss aber auch nicht da gewesen sein! Es gibt schönere Orte auf der Welt, die Seychellen, Thailand oder auch die Kanaren sind günstiger, schöner und die Menschen sind freundlicher.