Ein Satz mit X, das wars mit X

Wir verabschieden uns von X ehemals Twitter. Damals als ich zu Twitter ging, war das noch ein offenes „soziales“ Netzwerk auf dem man gleichgesinnte finden konnte. Man fand aktuelle Nachrichten zu Themen und konnte dazu seine Meinung abgeben. Das Netzwerk entwickelte sich behäbig weiter, es kamen Filter dazu, Möglichkeiten Beiträge zu melden, längere Tweets zu posten und mehr. Immer irgendwie radikaler und nicht so selbstdarstellerisch wie Facebook.

Das X-Logo durchgestrichen

Dann wurden die Beiträge immer schriller, ebenso wie die Nutzer. Es kamen die Shitstorms und die Cancelculture. Es kam ein Donald Trump hinzu, mit seinen ikonischen Tweets, die seine Lügen und Halbwahrheiten in schroffen Worten verbreiteten. Twitter sah sich  gezwungen diese zu kommentieren und moderieren. Am Ende flog er nach der verlorenen Wahl und dem Sturm auf das Capitol raus. Das brachte Elon Musk auf den Plan, der selber schon schräge Tweets brachte und die, aus seiner Sicht, Zensur auf dem Netzwerk kritisierte. Es gibt einen Unterschied zwischen Lügen und freier Meinung, diesen ignorieren Menschen wie Trump und Musk offensichtlich.  Dann kam der Tag als Musk für 44 Milliarden US-Dollar Twitter kaufte. Viele sprangen da schon ab, wir blieben noch eine Weile, bis dann schließlich Konten Pädophilen wieder freigeschaltet wurden. Wir stellten unsere Postings ein, so wie viele andere auch und der Sinkflug begann. Viele große Werbetreibende sprangen ab, und die Werbung nahm exorbitant zu.

Unser Konto gibt es noch, genau bis zum 1.Oktober. Wir werden es nicht löschen, so das die Beiträge erhalten bleiben, aber dort nichts mehr posten und auch nicht mehr dort Antworten. Mit dem heutigen Tag ist der Feed abgeschaltet. Wir sagen Danke für nix auf X.

Derweil findet ihr uns auf BlueSky und Mastodon, wobei letzteres zu zerklüftet und unorganisiert ist.


Klicken Sie hier für die totale Verblödung

Haben Sie nicht auch schon mal Werbung gesehen, die Ihnen verspricht mit wenig bis gar keinem Aufwand durch ein tägliches Ritual ohne Mühen abzunehmen? Oder solche die mit Prominenten werben die einem versprechen reich zu werden? Ganz schlimm ist, dass so genannte Nachrichtenportale wie die von Microsoft damit vollgepflastert sind.

Beispiele:
Ich verrate Ihnen wie sie mit nur 30 Sekunden täglich gesund und dauerhaft abnehmen.
Dieser Trick spart Ihnen hunderte Euro.
Mit diesem Schlankheitsgummi ganz leicht abnehmen.
Christian Lindner verrät in der Show von Maybritt Illner wie man ganz schnell reich wird.

Euroscheine auf einem haufen

Bild von J S auf Pixabay

Klickt man auf solche Werbung bekommt man meist einen ewig langen Text oder ein mindestens zwanzigminütiges Video mit gefühlt hundert mal der selben Botschaft. Zum Beispiel wird einem lang und breit erklärt, das eine Fettleber zusammen mit einem trägen Darm verhindert, das man schlank gesund und Fit ist. Lässt man die Litanei über sich ergehen, ein Vorspulen ist nicht möglich, bekommt man ein einmaliges super tolles Sonderangebot. Statt 69€ für die Wunderpillen, zahlt man nur 49€. Das 30 sekündige Ritual ist nämlich, das man morgens die Pillendose aus dem Schrank nimmt und eine Pille zu sich nimmt, die Wunder bewirken soll. Wenn Sie jetzt gleich kaufen, dann bekommen sie für drei Packungen 40% Rabatt. Aber nur heute hier und jetzt!

Genauso wenig wie man durch Fasten dauerhaft abnimmt, wird man durch die Pillen schlanker. Man wird auch nicht reicher wenn man in dubiosen Finanzapps reich wird, die angeblich sogar Finanzminister Lindner benutzt. Auch die Wunderalgen, die in einer Matratze verarbeitet im Schlaf schlanker macht, funktioniert nicht. Das einzige das hier funktioniert ist, dass dubiose Anbieter mit billigsten Tricks Geld verdienen und Kunden damit auch nicht ein Stück reicher oder gesünder machen. Die Abnehmpillen enthalten vielleicht ein paar Kräuterextrakte, das ist nicht gefährlich, bringt aber auch nichts. Richtig gefährlich sind die Finazapps mit denen man Bitcoins oder ETFs handelt, meistens sind sie gefaket und sobald man seinen angeblichen hohen Gewinn abschöpfen will, stellt sich heraus, das alles nur eine Luftnummer war.  Das die Newsportale da mitmachen und die Werbung ohne Kontrolle verbreiten ist um so schlimmer.

Klicken sie nicht die Werbebanner, klicken Sie lieber hier um auf dem laufendem zu bleiben.


Der lange steinige Weg der Digitalisierung

Neulich gab es einen Bericht im Fernsehen, ich weiß nicht mehr auf welchem Sender, über die Beantragung von BaFög. So können Studenten mittlerweile einen Antrag auf das Fördergeld über eine App oder die Webseite stellen. Aber man denke nicht das die Behörde den Antrag auch digital, d.h. am Rechner bearbeitet, diese Anträge werden ausgedruckt und als Papierakte weiterbearbeitet.


Bild von Jana Schneider auf Pixabay

Noch ein Beispiel gefällig? Das eRezept ist seit Beginn des Jahres verpflichtend. Soll heißen, der Arzt gib in seiner Software die Medikamente und deren Dosierung ein und überträgt die Daten an den Gematik Server. Anschließend kann der Patient mit seiner Gesundheitskarte in jeder beliebigen Apotheke die Medikamente abholen, ohne Papierausdruck wie bislang. Feine Sache sollte man denken, auch wer seine Karte vergisst kann sich noch ein Rezept als QR-Code Ausdruck mitnehmen. So weit so digital. Umständlich wird es, wenn der Patient eine App nutzen möchte. Dazu muss er sich nämlich bei seiner Krankenkasse eine Code holen, der per Postident Verfahren beantragt werden muss. Nix Gesundheitskarte mit NFC am Smartphone einlesen und sich über seine Daten authentifizieren. Nein, alles schön analog.

Aber das wars dann auch mit Digitalisierung, dann bei der ganzen Sache sind die Pflegeheime noch außen vor. Will sagen, ein Pflegeheim gibt zwar alle Medikamente zu deren Bewohnern in deren Software ein, diese Daten werden jedoch nicht digital an die Arztpraxis übertragen sondern per FAX! D.h. die oder der Arzthelfer darf sich morgens hinsetzen und die Medikamente erneut vom Bildschirm oder vom Stapel Papier eingeben. Willkommen in Absurdistan.

Zu Risiken und Nebenwirkungen dieses Beitrags, fragen Sie bitte Ihren Psychologen.


Fragwürdige Ökospartipps von den falschen Leuten

Ja, das sind ganz nette Tipps, welche da auf ZeitOnline nachzulesen sind. Die meisten habe ich schon durch und manche bringen zunächst mal höhere Ausgaben als man in 20 Jahren Betrieb einsparen kann. Und manche sind völlig Banane.

Beispiele:

Eine Umwälzpumpe statt der Gaszentralheizung, spart 149€ im Jahr. Sie müsste demnach 100 Jahre laufen um die Kosten einzuspielen. Temperaturreduzierung und Fensterkontakte habe ich dank Smarthome schon durch, kann sich auch nicht jeder mal eben so leisten.

Nur noch einmal die Woche Duschen. Wirklich? Das kann man im Winter vielleicht hinbekommen, aber dann fängt auch der sauberste Mensch mal an zu müffeln. Kalt zu duschen finde ich als Tipp von einem Minister, der das fünffache Monatsgehalt hat, für unangebracht. Und ja Herr Kretschmann, ich habe selbst einen Waschlappen. Wie wäre es im Gegenzug Lehrer nicht über die Sommerferien zu entlassen, dann hätten die nämlich mal Geld um ihren Gerätepark zu erneuern.

LED Beleuchtung und nicht beleuchten wo nicht nötig. Sorry schon durch, bekommen Rentner und Bedürftige kostenlose LED-Leuchtmittel? Ähnlich beim TV, wenn ich schon das Licht ausschalten muss, kann ich nicht mehr lesen, da schalte ich dann eben den TV an. Bekommen Hartz4-Empfänger immer den energieeffizientesten Fernseher oder eben den günstigsten?

Eine neue Gefrierkombi die exakt das gleiche kann wie die alte kostet 900€ und spart 37€ im Jahr, sie muss also erst einmal 24 Jahre laufen damit sie die Kosten einspielt. meine Gefrierkombi ist 21 Jahre alt. Ähnliches bei Herd und Backofen, erst vor kurzem getauscht, kann halt auch nicht jeder.
Steckdose mit Steckern

Bildquelle: Pixabay

Das Öko-Programm meiner Spülmaschine braucht pro Spülgang 1kW weniger als das Schnellprogramm. Dafür benötigt es 3 Stunden 30 Minuten statt 1 Stunde 10 Minuten. Wasserverbrauch exakt gleich. Spart 50€ bei Nutzung an jedem zweiten Tag. Aber wer will immer so lange warten? Die Spülmaschine ist drei Jahre alt, ein Austausch bringt nix.

Das Ökoprogramm der Waschmaschine braucht 3,5 Stunden, das Normalprogramm 2 Stunden, Ersparnis 0,5 kW. Spart ca. 90€. Dafür wasche ich dann fünf Tage hintereinander statt 2. Die Frage ist ob das Ökoprogramm mit längerer Arbeitszeit nicht auch das Gewebe beschädigt und ich nun öfter Kleidung kaufen muss. Ein Austausch ist ebenso sinnlos, die Maschine ist5 Jahre alt.

Ganz toller Tipp: Im Sommer nicht den Wäschetrockner nutzen. Hat denn jeder einen Trockenraum einen Garten oder will seinen Balkon mit Kleidung vollhängen?

Das das Abschalten des WLANs am Mobiltelefon 50kW im Jahr spart halte ich für völlig falsch gerechnet, wenn ich das durchrechne sind das vielleicht 0,5kW.

Den Staubsauger austauschen bringt 4€ im Jahr, das kann man wohl kaum erst nehmen. Ein vernünftiger neuer Staubsauger kostet zwischen 80 und 120€.

Es ist schon echt befremdlich mit was für ollen Kamellen Politikern den Bürgern für Ratschläge erteilen. Da halte ich das dann lieber wie Bundeskanzler Olaf Scholz. Der antwortete auf die Frage, ob er denn auch Energiespartipps für die Bürger hätte mit „Nö!“